Test: The Incredible Adventures of Van Helsing 2 – Ist von Allem etwas mehr = Besser?

Test: The Incredible Adventures of Van Helsing 2 – Ist von Allem etwas mehr = Besser?
Spielspaß
4
Umfang
4
Grafik
3.5
Sound
4
Wertung
3.88

The Incredible Adventures of Van Helsing war einer der Überraschungserfolge der letzten Zeit. Völlig aus dem Verborgenen schlich sich der Titel von Neocore Games in der Beliebtheitsskala und bei den Steam-Verkäufen nach oben und wurde so zu einem echten Verkaufshit, der es auch noch verdient hatte dies zu erlangen. Im Grunde war es “nur” ein Diablo Klon, aber mit Herz und Seele, jeder Menge Humor und genügend actionreicher Abwechslung. Man hatte damals alles richtig gemacht. Nun ist der 2. Teil seit gut 2 Wochen über Steam erhältlich und es wird Zeit sich in “The Incredible Adventures of Van Helsing 2” zu stürzen. Was erwartet uns hier? Ein warmer Aufguss des Erstlings, jede Menge Neuerungen oder eine Mischung aus beidem? Los geht es mit der Aufklärungsarbeit.

Wer den ersten Teil mochte wird auch seinen Spaß am 2. Teil haben. Allerdings ist dieser eben nicht mehr so originell wie der Erstling.
Im Staat Borgovia gibt es den Bösewicht General Harker, der gerne das zeitliche segnen möchte. Also machen wir uns mit Van Helsing und der guten Geisterfrau Katarina auf den Weg, ihm genau diesen Wunsch zu erfüllen. Neu dabei ist und Begleitschutz “Gefangener Nr. 7″, der es aber nicht so ganz Ernst zu meinen scheint. Man sollte sich vor dem Guten in Acht nehmen. Ich glaube der hat es faustdick hinter den Ohren. Allerdings scheint das mein Alter Ego Helsing nicht so ganz zu checken egal wie ich vor dem Bildschirm hin und her wedel. Schade drum.. dann müssen wir also in den sauren Apfel beißen! Schon bald ist das aber vergessen und wir machen uns wie gewohnt auf, die besetzten Stadtteile im Spiel zu befreien und die Monsterhorden zu besiegen.

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Gelungen ist im 2. Teil vor allem die Konsequenz, die mit Entscheidungen die man trifft einhergeht. Immer wieder spüren wir, was wir entschieden haben und was nicht. Egal ob das Bestechen von Gefängnisinsassen oder einfache Frage Antwortspielchen… immer wieder müssen wir überlegen welchen Weg wir einschlagen. Das sorgt für ein wenig Spannung und Entscheidungsgewalt – und das macht Spaß! Aber besonders die lustigen Momente sorgen im Spiel sorgen für den ein oder anderen Lacher und ein Augenrollen. Die Entwickler haben sich auch beim 2. Teil nicht lumpen lassen und servieren uns viele fadenscheinige aber spaßige Dialoge. So z.B. ein Herr der Ringe Filmzitat (“Du kannst nicht vorbei”) und einige weitere filmische Anspielungen die einem das Schmunzeln auf das Gesicht zaubern. Allerdings merkt man vor allem zum Ende, dass ihnen ein wenig die Luft ausgegangen ist. Irgendwie schaffen sie es nicht, das Niveau bis Spielende hoch zu halten. Das war beim Erstling besser.

Ansonsten spielt sich Van Helsing 2 aber wie der Erstling. Die Action ist wie eh und je einfach nur “Klick Klick Klick” in die Masse bzw. versucht sich die stärksten Monster zuerst vorzunehmen. Aber das hat dem Vorgänger ja auch nicht geschadet. Ein Wunder oder eine Erweiterung an diesem Punkt darf man aber nicht erwarten. Stattdessen wurden aber die üblichen Skills und Power Ups ordentlich aufgebohrt und sorgen so für noch mehr Vielfalt. Dazu gibt es mit dem Jäger, Thaumaturg und arkanen Mechaniker neue Klassen die selbstredend eigene Skills und “Tech-Trees” haben. Wer schon den Erstling durchgespielt hat, der kann seinen alten Charakter importieren oder wählt einfach den Einstieg mit Lvl 30, da man sich so die Anfangslevel spart. Auch eine neue UI hat es ins Spiel geschafft und sorgt für einen durchaus verbesserten Aufbau aller wichtigen Punkte außer den Lebensbalken. Diese gehen im neuen Design wirklich gnadenlos unter. Wer sich den Mist mit den fast schon “Drittelkugeln” ausgedacht hat, der gehört verbannt.

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Während ich in den anderen Action RPGs und MMORPGs mit tollen Sets und stetiger Weiterentwicklung bei Laune gehalten werde, macht VH2 leider vieles etwas schlechter. Die Gegenstände und Sets von besserer Qualität sind eher selten und meist auch nicht passend für mein Level. Das sorgt für etwas Frust anstatt des Ansporns, den Torchlight versprühte. Das Crafting System ist eher dürftig und braucht viel Zeit und Muße. Dazu kommt am Ende auch nicht wirklich die eierlegende Wollmilchsau heraus die uns mal so richtig weiterhilft. Man hat das Gefühl, dass die Gegenstandsaufrüstung immer so um 1 Punkt Schaden steigt und so kein wirkliches Gefühl des “stärker werden” aufkommt. Auch die aus dem Vorgänger bekannten Minispiele wie z.B. Tower Defense sind wieder mit von der Partie. Allerdings hat man auch hier noch einige dazu gebastelt, so dass man auch hier mehr Abwechslung verspürt.

Optisch hat sich beim Spiel eher weniger getan. Alles ist ziemlich ordentlich. Die Animationen sauber, die Spielwelt stimmig und die Monster hübsch gestaltet. Auch die Zwischensequenzen mit denen die Handlung voran getrieben wird können sich sehen lassen. Für die Ohren gibt einen schönen Soundtrack, gute englische Sprachausgabe und auch die Waffen haben ordentliche Soundeffekte.

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Für die ganz harten Spieler warten bis zu 5 Schwierigkeitsgerade und einen Hardcore Modus. Neu ist auch, dass man mittlerweile sogar 8 Slots (statt bisher 6) belegen kann. Insgesamt kann man rund 10 Stunden im Spiel verbringen. Fleißige Bienchen sicher auch mehr.

Fazit: Für knapp 15€ kann man sich den Titel auf Steam in die Bibliothek legen und bekommt dafür auch dieses Mal eine ordentliche Portion Action-RPG mit genug Abwechslung für den Preis. Wer den ersten Teil mochte wird auch seinen Spaß am 2. Teil haben. Allerdings ist dieser eben nicht mehr so originell wie der Erstling.